Chronik 2022

29.09.2022 / Berlin-Charlottenburg

Es fand ein antischwarzer rassistischer Vorfall in einer Klinik in Charlottenburg statt.

13.09.2022 / Berlin-Charlottenburg

Ein 33-jähriger Mann wird gegen 14.50 Uhr in einem Zug der Ringbahnlinie S41 in der Nähe der Station Jungfernheide von einem unbekannten Mann antisemitisch beleidigt und am Arm gepackt. Der 33-Jährige wird von dem Unbekannten und einem weiteren Mann gegen den Kopf und Oberkörper geschlagen und dabei verletzt. Ein Fahrgast greift ein, sodass der Betroffene am Bahnhof Wedding aussteigen kann.

Polizei Berlin, 15.09.2022
Tagesspiegel, 15.09.2022
Berliner Zeitung, 15.09.2022
Berliner Morgenpost, 15.09.2022
Spiegel, 15.09.2022

17.08.2022 / Berlin-Charlottenburg

Vor dem Wahlkreisbüro der Bundesfamilienministerin (Bündnis 90/Die Grünen) in der Windscheidstraße brennt gegen 0.30 Uhr eine Holzbank. Als die Flammen auf den Fensterrahmen des Büros übergreifen, bemerken ein Mitarbeiter und ein Passant den Brand und können ihn weitgehend löschen bis die Feuerwehr eintrifft. Verletzt wird niemand. Auf Baustellenabsicherungen in der Nähe des Parteibüros stellt der Mitarbeiter zudem extrem rechte Farbschmierereien fest.

Polizei Berlin, 17.08.2022
Berliner Zeitung, 17.08.2022

20.07.2022 / Berlin-Charlottenburg U-Bahnlinie 2

Gegen 21.30 Uhr wird ein 39-jähriger Mann in der U-Bahn der Linie 2 von einem unbekannten Mann homophob beleidigt. Der 39-Jährige fährt in Richtung Ruhleben, als der Unbekannte am Bahnhof Zoologischer Garten einsteigt und verbale Streitigkeiten mit anderen Fahrgästen provoziert. Als der Betroffene eingreift, wird er von dem Mann beleidigt und ihm wird mit Tötung gedroht. Dabei schlägt er mit der flachen Hand in Richtung des Gesichts des 39-Jährigen, trifft dessen Brille und beschädigt sie.

Polizei Berlin, 21.07.2022
queer.de, 21.07.2022

02.07.2022 / Berlin-Charlottenburg

Eine Frau, die eine Tasche in den Farben der ukrainischen Flagge trägt, wird in einem Supermarkt von einem russischsprachigen Mann politisch motiviert beleidigt. Ihr Begleiter greift ein und wird daraufhin von dem unbekannten Mann geschlagen. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.

ReachOut

30.06.2022 / Berlin-Charlottenburg

Im Ortsteil Charlottenburg-Nord wird eine russisch-sprechende Familie aus rassistischer Motivation angeschrien und gestoßen.

11.06.2022 / Berlin-Charlottenburg

Es findet ein Angriff aus LGBTIQ*feindlicher Motivation statt. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.

23.03.2022 / Berlin-Charlottenburg S-Bahn S3

Gegen 17.40 Uhr wird ein 66-jähriger Mann in der S-Bahnlinie S3 von einem 23-jährigen Mann antisemitisch beleidigt. Als der 66-Jährige am Bahnhof Pichelsberg aussteigen will, nimmt ihn der Angreifer in den Schwitzkasten und schlägt ihn. Eine Zeugin, die neben dem 66-Jährigen sitzt, und weitere Fahrgäste greifen ein.

Polizei Berlin, 24.03.2022
Berliner Zeitung, 24.03.2022
Berliner Morgenpost, 30.03.2022

19.03.2022 / Berlin-Charlottenburg

Ein 56-jähriger Mann, der auf seinem Werkstatthof in der Quedlinburger Straße eine ukrainische Fahne gehisst hat, wird von einem 42-jährigen Mann aus rassistischer Motivation gegen 1.10 Uhr angegriffen und am Unterarm verletzt.

Polizei Berlin, 19.03.2022

15.03.2022 / Berlin-Charlottenburg

Gegen 11.35 Uhr werden bei einer russisch-orthodoxen Kirche in der Wintersteinstraße, in der Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind, drei Fensterscheiben aus rassistischer Motivation eingeworfen. Die Menschen in der Kirche werden nicht verletzt.

Polizei Berlin, 16.03.2022

07.03.2022 / Berlin-Charlottenburg

Eine 54-jährige Touristin, die mit ihrem Ehemann gegen 11.20 Uhr in der Nähe des Bahnhof Zoo unterwegs ist, wird unvermittelt aus antisemitischer Motivation von einem Unbekannten mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Dabei erleidet sie einen Nasenbeinbruch. Sie hatte zuvor mit ihrem Mann hebräisch gesprochen.

Polizei Berlin, 09.03.2022
Tagesspiegel, 09.03.2022
rbb24.de, 09.03.2022

10.02.2022 / Berlin-Charlottenburg

Ein 48-jähriger Mann, die Lebensgefährtin und die beiden Kinder werden gegen 14.10 Uhr auf dem Kurfürstendamm von einem 41-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Der 48-Jährige wird von dem Mann am Arm gepackt, geschlagen, gestoßen und bespuckt.

Polizei Berlin, 11.02.2022
Berliner Zeitung, 11.2.2022
Berliner Morgenpost, 11.02.2022

17.01.2022 / Berlin-Charlottenburg

Auf das Büro einer Organisation, die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in mehreren afrikanischen Ländern unterstützt sowie zum Thema Migration arbeitet, wird geschossen. Dabei wird die Schaufensterscheibe beschädigt, in der ein "Black Lives Matter" Plakat hängt. Zuvor war bereits zweimal im Abstand einiger Wochen auf das Büro geschossen worden.

16.01.2022 / Berlin-Charlottenburg

Gegen 21.45 Uhr werden Mitarbeiter*innen einer Unterkunft für Obdachlose in der Eichenallee von einem 32-jährigen obdachlosen Mann, der sich darüber geärgert hat, dass es seine Teesorte nicht gibt, bedroht und beleidigt. Eine 71-jährige Frau wird mit einem Brotmesser bedroht und gestoßen. Ein 34-jähriger Mann wird rassistisch und volksverhetzend beleidigt.

Polizei Berlin, 17.01.2022
Berliner Morgenpost 17.01.2022

07.01.2022 / Berlin-Charlottenburg

Auf das Büro einer Organisation, die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in mehreren afrikanischen Ländern unterstützt sowie zum Thema Migration arbeitet, wird geschossen. Dabei wird die Schaufensterscheibe getroffen und beschädigt. Dort ist ein "Black Lives Matter" Plakat zu sehen. Bereits im Dezember letzten Jahres wurde auf das Büro geschossen.

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2022

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Chronik-2022

Hinweis zu Chronik und Auswertung

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2022

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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