Chronik 2022

27.12.2022 / Berlin-Spandau

Eine 38-jährige Frau, die mit ihrer 21-jährigen Tochter und ihrem 8 Monate alten Enkelkind ihr Wohnhaus im Blasewitzer Ring verlässt, wird von einem 65-jährigen Mann aus antiziganistischer und sexistischer Motivation mehrfach beleidigt und bespuckt.

ReachOut

03.12.2022 / Berlin-Spandau

Eine Frau wird aus rassistischer Motivation von einer Nachbarin im Treppenhaus geschubst und mit dem Ellbogen gestoßen. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.

ReachOut

16.11.2022 / Berlin-Spandau

Gegen 17.30 Uhr werden zwei Brüder im Alter von 16 und 21 Jahren im Münsinger Park durch eine Gruppe von fünf bis zehn Personen aus antisemitischer Motivation mit Baseballschlägern, Messern und Pfefferspray angegriffen. Die beiden Brüder flüchten, werden jedoch durch die Gruppe verfolgt. In der Galenstraße bemerken Passant*innen die Verfolgung und die Angreifer*innen flüchten in unbekannte Richtung. Die beiden verletzten Männer werden in ein Krankenhaus gebracht. Dort muss einer von ihnen stationär aufgenommen werden.

Polizei Berlin, 16.11.2022

15.10.2022 / Berlin-Spandau

In einem Bus der Linie X33 in Richtung Rathaus Spandau wird eine Frau, die einen Gipsverband am Arm trägt, aufgrund von antischwarzem Rassismus zur Seite gestoßen. Er versucht, einen Sitzplatz vor ihr zu bekommen.

16.09.2022 / Berlin-Spandau

Gegen 11.30 Uhr wird ein 37-jähriger Taxifahrer in der Mertensstraße Ecke Streitstraße in Hakenfelde von einem 58-jährigen Fahrgast rassistisch beleidigt, unvermittelt mit der Faust gegen den Kopf geschlagen und verletzt. Ein Zeuge beobachtet den Angriff vom Straßenrand aus. Dem Taxifahrer gelingt es, den Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei im Fahrzeug festzuhalten.

Polizei Berlin, 17.09.2022

23.05.2022 / Berlin-Spandau

Gegen 23.30 Uhr steigt eine 22-jährige, non-binäre Person an der Haltestelle Am Kiesteich aus dem Bus. Sie wird von dort von einem unbekannten Mann, der auch aus dem Bus gestiegen ist, verfolgt und aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Die 22-jährige Person wird von dem Täter gestoßen, mit Steinen beworfen und in den Rücken getreten. Angehörige von ihr hören ihre Schreie und greifen ein.

Polizei Berlin, 24.05.2022

17.05.2022 / Berlin-Spandau

Eine Frau im Rollstuhl, die Kopftuch trägt, wird von einem Mann antimuslimisch beleidigt, angegriffen und verletzt. Die Frau zeigt den Angriff an.

05.04.2022 / Berlin-Spandau

Ein 41-jähriger Mann wird in Staaken in einem Wohnhaus von einem Nachbarn rassistisch beleidigt und angegriffen. Er wird dabei schwer verletzt und muss im Krankenhaus behandelt werden. Der Angriff wird angezeigt.

27.03.2022 / Berlin-Spandau

Bei einer Fahrscheinkontrolle in einem Bus in der Nähe des Rathaus Spandau wird eine eine behinderte Person mit einem Rollator aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation angegriffen.

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2022

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Chronik-2022

Hinweis zu Chronik und Auswertung

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2022

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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