Chronik 2023

30.11.2023 / Berlin-Hellersdorf

Am Nachmittag wird ein Mann während seines Lauftrainings von einem unbekannten Mann gestoppt, rassistisch motiviert beleidigt und mehrmals mit der Faust geschlagen. Eine Passantin schreitet nicht ein. Sie dreht sich um und geht weiter. Nachdem der Täter von dem Betroffenen ablässt, entkommt er unerkannt.

Tagesspiegel, 30.11.2023
Register Marzahn- Hellersdorf

26.09.2023 / Berlin-Hellersdorf

Gegen 23.00 Uhr wird eine 25-jährige Servicekraft in einem Lokal in der Neuen Grottkauer Straße von einem 32-jährigen Mann und einer 38-jährigen Frau rassistisch beleidigt. Die 25-Jährige fordert die Gäste auf, das Lokal zu verlassen. Daraufhin wird sie von der 38-Jährigen an den Haaren gezogen und getreten, bis sie zu Boden geht. Der 32-Jährige hält die Arme der Betroffenen fest, während sie von der 38-Jährigen mit den Fäusten geschlagen wird. Die 25-Jährige wird verletzt.

Polizei Berlin, 27.09.2023
Tagesspiegel, 27.09.2023
zeit.de, 27.09.2023
ReachOut

05.09.2023 / Berlin-Hellersdorf

Am Abend versucht eine Person einen neonazistischer Aufkleber am S-Mahlsdorf zu entfernen, als sie aus einer achtköpfigen Gruppe heraus bedroht und gestoßen wird. Als die betroffene Person eine andere Person um Hilfe bittet und darum, die Polizei zu rufen, lassen die Angreifer von ihr ab und entfernen sich.

09.07.2023 / Berlin-Hellersdorf

Gegen 1.00 Uhr wird ein linkes Wohnprojekt in der Nähe des Oschatzer Rings von ca. einem Dutzend Neonazis mit Feuerwerksköpern und anderen Gegenständen beworfen. Zuvor findet eine Demonstration gegen die Partei „Der Dritte Weg“ statt. Die Polizei beobachtet dabei die dunkel gekleideten Personen, die nach der Demonstration Pyrotechnik auf zwei Personen werfen, die aber nicht verletzt werden. Ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger werden laut Polizei gegen ein Uhr nachts kurzzeitig festgenommen.

08.05.2023 / Berlin-Hellersdorf

In einer Schule wird ein Kind rassistisch motiviert angegriffen. Rassistische Kommentare, die sich auf den Krieg in der Ukraine beziehen, werden während des Angriffs geäußert.

19.04.2023 / Berlin-Hellersdorf Tramlinie 18

Vier Jugendliche befinden sich gegen 15.30 Uhr in der Tram 18 vor dem U-Bahnhof Hellersdorf. Eine 15-Jährige aus der Gruppe tritt aus Versehen einem Mann auf den Schuh. Sie wird von ihm beleidigt und beim Halt der Bahn an der Tramstation hinausgestoßen. Die 16-jährige Freundin der Angegriffenen wird von dem Unbekannten rassistisch beleidigt und mehrfach bespuckt, als sie ihn zur Rede stellt. Auch ein 13-jähriges Kind und eine andere 15-Jährige werden im Verlauf der Auseinandersetzung von dem männlichen Unbekannten bespuckt und rassistisch beleidigt. Ein unbekannter Zeuge greift ein, als der Täter der 16-Jährigen Schläge androht.

Polizei Berlin, 20.04.2023
Berliner Zeitung, 20.04.2023

01.01.2023 / Berlin-Hellersdorf

Ein 48-jähriger Mann, der gegen 7.00 Uhr gemeinsam mit zwei Bekannten vor einer Bar in der Stendaler Straße steht, wird von einem ihm unbekannten Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt und geschlagen. Der 48-Jährige wird leicht im Gesicht verletzt.

Polizei Berlin, 01.01.2023

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2023

Downloads

Angriffe im Vergleich zum Vorjahr 22-23

Chronik-2023

Entwicklung der Angriffszahlen bis 2023

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2023

Tatbestände 2023

Tatmotive im Vergleich 22-23

Tatmotive in den Berliner Bezirken 2023

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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