Chronik 2023

24.08.2023 / Berlin-Hohenschönhausen

Unbekannte schieben gegen 11.30 Uhr in einem Mietshaus in der Zingster Straße, in dem eine 45-jährige Frau und ihre 15-jährige Tochter wohnen, unter ihrer Wohnungstür brennendes Zeitungspapier hindurch. Die Familie ist Zuhause und entdeckt das brennende Papier rechtzeitig. Die Familie wird zuvor mehrfach aus rassistischer Motivation bedroht. Sie sind von rassistischen Schriftzügen im Treppenhaus und von Kellerbränden betroffen gewesen.

ReachOut

19.08.2023 / Berlin-Hohenschönhausen

Gegen 0.30 Uhr wird ein Ehepaar, das sich in einem Bus in der Falkenberger Chaussee in russischer Sprache unterhält, von einem 59-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Der 38-jährige Mann wird von dem 59-Jährigen mit einer Glasflasche, die dabei zu Bruch geht, gegen den Kopf geschlagen und verletzt.

Polizei Berlin, 19.08.2023
Tagesspiegel, 19.08.2023

28.07.2023 / Berlin-Hohenschönhausen

Gegen 14.50 Uhr wird ein 18-Jähriger, der gemeinsam mit einer Freundin auf der Egon-Erwin-Kisch-Straße unterwegs ist, von einem unbekannten Mann nach seiner Herkunft gefragt und rassistisch beleidigt. Danach wird dem 18-Jährigen von dem Unbekannten eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen und er wird verletzt.

Polizei Berlin, 29.07.2023

22.07.2023 / Berlin-Hohenschönhausen

Gegen 21.10 Uhr werden drei Frauen im Alter von 19, 23 und 34 Jahren, die zuvor am Christopher Street Day teilgenommen haben, in einem Supermarkt in der Hauptstraße in Alt-Hohenschönhausen aus LGBTIQ*feindlicher Motivation von mehreren Jugendlichen angestarrt, nachgeahmt und gefilmt. Beim Verlassen des Geschäftes werden sie von der Gruppe verfolgt, beleidigt und angespuckt.

Polizei Berlin, 23.07.2023

06.07.2023 / Berlin-Hohenschönhausen

Eine Frau, die gegen 9.00 Uhr in Begleitung ihres Kindes vor einer Kita in Wartenberg steht, wird von einem Mann aus rassistischer Motivation beleidigt und gestoßen. Sie wird an der Schulter verletzt.

20.03.2023 / Berlin-Hohenschönhausen

Am Rande der Kundgebung "Hohenschönhausen gegen Rassismus" wird gegen 18.00 Uhr eine Frau, die vor einem Einkaufscenter am Prerower Platz mit einem Schild um Essen bittet, von einem Mann aus sozialchauvinistischer und antiziganistischer Motivation gestoßen.

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2023

Downloads

Angriffe im Vergleich zum Vorjahr 22-23

Chronik-2023

Entwicklung der Angriffszahlen bis 2023

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2023

Tatbestände 2023

Tatmotive im Vergleich 22-23

Tatmotive in den Berliner Bezirken 2023

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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