Chronik 2023

30.12.2023 / Berlin-Köpenick

An einer Bushaltestelle im Allendeviertel wird eine Frau von einem Mann aufgrund von antischwarzem Rassismus gestoßen. Der Mann hat die Frau bereits eine Woche zuvor in einem Supermarkt angegriffen. Durch das Wiedererkennen und erneute Angreifen fühlt sich die Frau zunehmend bedroht und hat Angst, sich im Allendeviertel zu bewegen.

23.12.2023 / Berlin-Köpenick S-Bahnhof Friedrichshagen

Am S-Bahnhof Friedrichshagen werden am Abend nach 22.00 Uhr mehrere Männer von einer Gruppe junger Männer rassistisch motiviert angegriffen. Während die Angreifer von der Polizei überprüft werden, äußeren sie sich wiederholt rassistisch über die Betroffenen.

22.12.2023 / Berlin-Köpenick

In einem Supermarkt im Müggelschlößchenweg wird eine Frau aufgrund von antischwarzem Rassismus von einem unbekannten Mann von hinten mit einem Einkaufswagen angefahren. Als sie den Mann zur Rede stellt, wird sie von ihm bedroht und gestoßen. Vor dem Supermarkt wird sie erneut beleidigt.

08.11.2023 / Berlin-Köpenick

Eine Frau wird von ihrer Nachbarin mehrfach aus antiziganistischer Motivation beleidigt. Am heutigen Tag droht die Nachbarin sie zu töten.

Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA)

24.10.2023 / Berlin-Köpenick Tramhaltestelle

Gegen 22.10 Uhr wird ein 42-jähriger BVG-Mitarbeiter an der Tramhaltestelle Bahnhof- Ecke Lindenstraße vonzwei Männern im Alter von 28 und 38 Jahren rassistisch beleidigt. Dem 42-Jährigen wird ein Bein gestellt. Er wird außerdem mit Fäusten geschlagen und getreten. Der Angegriffene flüchtet in eine wartende Straßenbahn und wird von den Angreifern verfolgt. Sie verlangen, dass er wieder aussteigt. Der 64-jährige Fahrer der Straßenbahn verhindert bis zum Eintreffen der Polizei, dass der Angriff weiter eskaliert. Der 42-Jährige, der zwar nicht im Dienst, aber an seiner Uniform als BVG-Mitarbeiter zu erkennen ist, wird an der Hand verletzt.

Polizei Berlin, 25.10.2023
Berliner Zeitung, 25.10.2023

09.10.2023 / Berlin-Köpenick

Gegen 7.15 Uhr wird ein 45-jähriger Mann nach einem verkehrsrechtlichen Streit in der Marienstraße in Oberschöneweide von einem unbekannten Fahrer eines Kleintransporter rassistisch beleidigt, angefahren und am Knie verletzt.

Polizei Berlin, 09.10.2023

16.09.2023 / Berlin-Köpenick S-Bahnhof Friedrichshagen

Gegen 21.00 Uhr wird ein 23-Jähriger Mann, der in Begleitung seiner Mutter ist, auf dem Bahnsteig des S-Bahnhof Friedrichshagen von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt. Der Angreifer greift dem 23-Jährigen an den Hals und will ihn zu Boden bringen. Als dies nicht gelingt, drückt er den Kopf des 23-Jährigen mehrfach gegen einen Stahlpfosten. Der Betroffene verletzt sich. Danach versucht der Angreifer die 59-jährige Mutter anzugreifen. Der 23-Jährige stellt sich vor seine Mutter und wählt den Notruf. Bevor der Angreifer flieht, zieht er ein Messer. Die Polizei sichert die Videoaufzeichnungen vom Bahnhof.

Bundespolizei, 18.09.2023

23.08.2023 / Berlin-Köpenick

Gegen 12.20 Uhr wird ein 42-jähriger Busfahrer der Linie 365 in der Wilhelminenhofstraße Höhe Edisonstraße von einem unbekannten Fahrgast rassistisch beleidigt. Der Unbekannte zeigt an der Endhaltestelle nach dem Verlassen des Busses den Hitlergruß, bedroht den Fahrer und schlägt gegen die Scheibe der Fahrerkabine. Als der Busfahrer mit dem Bus wieder an der Kreuzung vorbeifährt, erwartet der Unbekannte ihn dort und wirft zwei Steine gegen den Bus. Dabei wird die Eingangstür des Busses beschädigt.

Polizei Berlin, 24.08.2023

14.08.2023 / Berlin-Köpenick

Gegen 19.30 Uhr werden fünf Transpersonen, die an der Tramhaltestelle Bammelecke in Grünau stehen, von einem Mann aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation beleidigt. Die Gruppe wird mit einer Bierflasche beworfen. Eine Person wird ins Gesicht geschlagen und getreten. Die anderen werden auch geschlagen. Der Begleiter des Angreifers greift nicht ein.

30.07.2023 / Berlin-Köpenick

Ein 33-Jähriger und sein 38-jähriger Begleiter werden gegen 14.45 Uhr in der Mahlsdorfer Straße von zwei 25-Jährigen rassistisch beleidigt. Die beiden älteren Männer werden von einem der Angreifer mit den Fäusten geschlagen und von dem anderen mit einer Glasflasche attackiert. Die Angegriffenen Männer verfolgen die Täter, die von der alarmierten Polizei in der Hirtestraße festgenommen werden.

Polizei Berlin, 31.07.2023

27.03.2023 / Berlin-Köpenick

Ein Kind wird beim Aussteigen aus dem Bus an der Haltestelle Mandrellaplatz von einem Mann aus rassistischer Motivation absichtlich so heftig gestoßen, dass es fast hingefallen wäre.

21.02.2023 / Berlin-Köpenick

Ein als Antifaschist bekannter Jugendlicher wird in der Seelenbinderstraße Ecke Weinbergstraße mit einem Luftdruckgewehr beschossen. Die Munition durchschlägt seine Jacke und er wird verletzt.Er erstattet Anzeige.

15.01.2023 / Berlin-Köpenick

Im Bezirk wird ein antiziganistischer Angriff dokumentiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.ist Das Datum entspricht nicht dem genauen Angriffszeitpunkt.

Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA)

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2023

Downloads

Angriffe im Vergleich zum Vorjahr 22-23

Chronik-2023

Entwicklung der Angriffszahlen bis 2023

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2023

Tatbestände 2023

Tatmotive im Vergleich 22-23

Tatmotive in den Berliner Bezirken 2023

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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