Chronik 2023

30.12.2023 / Berlin-Schöneberg

Ein Paar im Alter von 22 und 24 Jahren wird in der Zietenstraße aus einer vierköpfigen Männergruppe heraus aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation beleidigt. Das Paar wird geschlagen und getreten, bevor die Angreifer in unbekannte Richtung flüchten. Die Betroffenen werden verletzt und im Krankenhaus behandelt.

Polizei Berlin, 31.12.2023
queer.de, 01.01.2024

21.11.2023 / Berlin-Schöneberg

Gegen 1.45 Uhr wird eine 22-jährige Frau in die Bülowstraße von fünf männlichen Jugendlichen im Alter von 16-22 Jahren aus einem Auto heraus aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation beleidigt. Anschließend wird eine weitere, unbekannt gebliebene Transperson von den Männern, die aus dem Auto gestiegen sind, mit Reizgas besprüht. Die 22-Jährige flüchtet in eine öffentliche Toilette, bis sich die Angreifer entfernen. Die zweite Transperson kann den Ort verlassen.

Polizei Berlin, 21.11.2023
Tagesspiegel, 21.11.2023
queer.de, 21.11.2023

20.09.2023 / Berlin-Schöneberg

Eine queere BIPoC Trans-Person wird in der U-Bahn Linie 1 von zwei Männern rassistisch beleidigt, als sie versucht, mit ihrem Fahrrad in die U-Bahn einzusteigen. Die Person versucht, den beiden Männern zu erklären, dass sie eine gültige Fahrkarte für das Fahrrad hat. Sie wird weiter beleidigt. Einer der Männer geht auf die Person zu und tritt ihr auf den Fuß.

12.09.2023 / Berlin-Schöneberg

Gegen 22.30 Uhr wird ein 32-jähriger Mann, der in Begleitung einer 35-jährigen Freundin ist, an einer Bushaltestelle An der Urania Ecke Kleiststraße von einem Unbekannten rassistisch beleidigt, geschalgen und getreten. Danach wird der 32-Jährige von dem Angreifer mit einer Tasche, die mit Glasflaschen gefüllt ist, geschlagen, wobei die Flaschen zerbrechen. Ein Verkehrsschild, das er ihn der Nähe findet, stößt der Unbekannte dem 32-Jährigen, der sich verletzt auf die Fahrbahn flüchtet, in den Bauch. Er stürzt zu Boden und wird weiter geschlagen und getreten. Ein Passant kommt dem Verletzten zur Hilfe. Der Täter zieht ein Messer aus der Tasche, mit dem er den 32-Jährigen an der Hand verletzt.

Polizei Berlin, 13.09.2023

07.09.2023 / Berlin-Schöneberg

Gegen 21.00 Uhr wird ein 37-jähriger Mann, der in Begleitung eines 36-jährigen Mannes ist, auf dem Wittenbergplatz von einem unbekannten Mann aus LGBTIQ*-feindlicher Motivation beleidigt und bedroht. Der Unbekannte versucht, den 37-Jährigen mit einer Flasche zu schlagen. Andere Passant*innen greifen ein und können das verhindern. Der Unbekannte entfernt sich.

Tagesspiegel, 08.09.2023
queer.de, 08.09.2023

22.07.2023 / Berlin-Schöneberg

Eine 22-jährige Frau wird gegen 18.30 Uhr ein einem Bus der Linie M46 in der Dominicusstraße von einer 36-jährigen Frau rassistisch beleidigt und bespuckt. Als die 22-jährige, schwangere Frau aufstehen will, wird sie von der 36-Jährigen gestoßen und mit der Hand gegen den Kopf geschlagen. Die 22-Jährige prallt daraufhin mit dem Bauch gegen eine Sitzbank. Der 39-jährige Begleiter der Angreiferin stellt sich zwischen die beiden Frauen.

Polizei Berlin, 23.07.2023
Tagesspiegel, 23.07.2023

22.07.2023 / Berlin-Schöneberg U-Bahnlinie U7

Gegen 13.00 Uhr wird ein 30-jähriger Mann am U-Bahnhof Yorckstraße von einem unbekannten Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation am Ausstieg gehindert. Zuvor hat sich der Unbekannte in der U-Bahn der Linie 7 während eines Telefonats homophob gegenüber den Teilnehmenden des Christopher Street Days geäußert. Der 30-Jährige wird von ihm an seinem T-Shirt aus dem Waggon auf den Bahnsteig gezogen, am Hals gepackt und verletzt. Sein T-Shirt wird durch den Angriff zerrissen. Fahrgäste greifen ein und der Täter verlässt den Bahnhof.

Polizei Berlin, 23.07.2023
Tagesspiegel, 23.07.2023
queer.de, 23.07.2023
Tageszeitung, 24.07.2023

22.07.2023 / Berlin-Schöneberg

Ein 44 Jahre alter Mann wird gegen 3.00 Uhr auf dem Nollendorfplatz von einer 33-jährigen Frau aus einem Fahrzeug heraus aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Als der 44-Jährige die Frau filmt, steigt sie aus, beleidigt den Mann wiederholt und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht. Anschließend wird der 44-Jährige von zwei unbekannten Männern, die plötzlich auftauchen, zu Boden gestoßen. Dabei verletzt sich der Mann am Kopf. Die beiden Männer flüchten bevor die Polizei eintrifft.

Polizei Berlin, 22.07.2023
Tagesspiegel, 22.07.2023
queer.de, 23.07.2023

25.04.2023 / Berlin-Schöneberg

Ein Mann, der in einem Restaurant in der Akazienstraße fragt, ob er Informationen über eine Veranstaltung aushängen darf, wird von einem Angestellten rassistisch beleidigt und hinausgewiesen. Anschließend wird er von dem Angestellten und einer weiteren Person bedrängt, geschlagen, gewürgt und getreten. Sein Fahrrad wird beschädigt.

ReachOut

21.04.2023 / Berlin-Schöneberg U-Bahnhof Wittenbergplatz

Gegen 22.00 Uhr wird ein 40-jähriger Mann von einem unbekannten Mann in der U-Bahnlinie 1 am U-Bahnhof Wittenbergplatz aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der 40-Jährige wird verletzt und steigt, um dem Täter auszuweichen, wieder in die U-Bahn ein. Die Polizei wird gerufen, kann den Täter aber nicht mehr finden.

Polizei Berlin, 22.04.2023
queer.de, 22.04.2023

23.03.2023 / Berlin-Schöneberg

Ein 50-jähriger Mann und sein Bekannter werden gegen 3.35 Uhr in der Motzstraße von zwei Männern aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Dem 50-Jährigen wird Reizstoff ins Gesicht gesprüht und er wird verletzt. Die beiden Angreifer entfernen sich unerkannt.

Polizei Berlin, 23.03.2023
Berliner Zeitung, 23.03.2023
queer.de, 23.03.2023

13.03.2023 / Berlin-Schöneberg U-Bahnhof Innsbrucker Platz

Eine 40-jährige Frau wird morgens auf dem U-Bahnhof Innsbrucker Platz aus LGBTIQ*feindlicher Motivation von einem unbekannten Mann beleidigt und gegen das Schienbein getreten.

L-Support (Lesbisch| Bi | Queer Victim Support)

01.01.2023 / Berlin-Schöneberg

Gegen 1.40 Uhr werden ein 35-jähriger Mann und sein 30 Jahre alter Begleiter am Nollendorfplatz aus einer fünfköpfigen Personengruppe heraus angesprochen und aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Als der 30-Jährige nachfragt, wird er von zwei Personen getreten und mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen. Der Mann wird verletzt. Der 35-Jährige versucht seinem Begleiter zur Hilfe zu kommen, stürzt und verletzt sich.

Polizei Berlin, 01.01.2023
queer.de, 01.01.2023

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Angriffszahlen für das Jahr 2023

Downloads

Angriffe im Vergleich zum Vorjahr 22-23

Chronik-2023

Entwicklung der Angriffszahlen bis 2023

ReachOut-Pressemappe-Angriffe-in-Berlin-2023

Tatbestände 2023

Tatmotive im Vergleich 22-23

Tatmotive in den Berliner Bezirken 2023

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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