Chronik 2024

22.12.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Ein 30-jähriger Mieter eines Mehrfamilienhauses in der Zingster Straße alarmiert gegen 14.30 Uhr die Polizei, nachdem er Benzingeruch in seiner Wohnung wahrgenommen hat. Ein 35-jähriger Nachbar hat aus rassistischer Motivation den Inhalt eines Benzinkanisters an die Wohnungstür des Nachbarn geschüttet, sodass das Benzin in die Wohnung geflossen ist. Der Nachbar wird festgenommen, nachdem er ein Feuerzeug geholt hat. Die Polizei stellt einige Motorölkanister sowie Flaschen mit Waschbenzin und Aceton in der Wohnung fest. Die alarmierte Feuerwehr neutralisiert das ausgeschüttete Benzin in der Wohnung des 30-Jährigen. Verletzt wird niemand.

Polizei Berlin, 23.12.2024
Tagesspiegel, 23.12.2024

25.10.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Gegen 18.00 Uhr wird ein 15-jähriger Jugendlicher, der in Begleitung zweier Freunde ist, auf dem Prerower Platz von einem 43-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Die Jugendlichen folgen dem Mann bis in ein Einkaufszentrum. Der Mann versucht, einen der Jugendlichen mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Die Jugendlichen wehren sich bis ein Sicherheitsmitarbeiter eingreift.

Polizei Berlin, 26.10.2024

29.09.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Ein Arzt ist seit mehreren Monaten einer massiven rassistischen Bedrohung ausgesetzt. Der Arzt wird in seinem Praxisalltag rassistisch angefeindet und es werden diffamierende Kommentare im Internet über ihn gepostet. Die Fensterscheiben der Praxis werden eingeschlagen und Hundekot wird vor der Eingangstür verteilt. Der Arzt muss aufgrund dieser rassistischen Anfeindungen die Praxis verlassen.

Morgenpost, 29.09.2024

14.09.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Vor einer Gaststätte in der Konrad-Wolf-Straße Ecke Altenhofer Straße werden Passant*innen von einer Gruppe von Männern mit BFC-Fankleidung rassistisch beleidigt. Einem Mann, der an seiner Bauchtasche als „Antifa" erkannt wird, wird mit der Faust ins Gesicht geschlagen und er wird verfolgt.

08.07.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Gegen 17.30 Uhr wird ein 39-jähriger Mann in einem Linienbus der BVG von einem 47-jährigen Mann rassistisch beleidigt. An der Haltestelle Vincent-van-Gogh-Straße wird der 39-Jährige von dem 47-Jährigen gestoßen. Der 47-Jährige versucht auch, den 39-Jährigen mit einer Bierflasche zu schlagen.

Polizei Berlin, 09.07.2024
Tagesspiegel, 09.07.2024

30.06.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Eine 21-jährige Frau und ihr gleichaltriger Begleiter, die gegen 7.00 Uhr an der Haltestelle Freienwalder Straße auf eine Tram warten, werden von zwei Unbekannten aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt und bespuckt. Die 21-Jährige wird von einem der Täter an mehreren Körperstellen berührt.

Polizei Berlin, 01.07.2024

09.06.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Drei Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren werden gegen 14.10 Uhr in der Zingster Straße in Neu-Hohenschönhausen von einem 13-jährigen Kind aus einer Gruppe heraus rassistisch beleidigt. An der Tramhaltestelle Zingster Straße ein Böller auf sie geworfen, der unmittelbar neben den Jugendlichen explodiert.

Polizei Berlin, 10.06.2024

04.01.2024 / Berlin-Hohenschönhausen

Eine 44-jährige Frau, die mit ihren drei Kindern in der Konrad-Wolf-Straße wohnt, wird durch einen Zettel an der Wohnungstürklingel mit dem Tode bedroht. Die Familie ist wiederholt von rassistisch motivierten Straftaten durch einen Nachbarn betroffen.

ReachOut

Angriffe in Berlin

Jahre

Bezirke

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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