Chronik 2024

08.09.2024 / Berlin-Kreuzberg

Gegen 2.00 Uhr werden drei Männer in der Skalitzer Straße von drei E-Rollerfahrern im Vorbeifahren aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Das Trio wendet und ein Mann, der unbekannt geblieben ist, schlägt einem 26-jährigen Mann gegen den Kopf. Ein 25-Jähriger geht dazwischen und wird von den drei Männern geschlagen, getreten und verletzt. Die Täter entfernen sich auf den Rollern. Die Polizei kann einen 19- und einen 20-Jährigen in der Nähe festnehmen.

Polizei Berlin, 08.09.2024

08.08.2024 / Berlin-Kreuzberg U-Bahnlinie 8

Gegen 14.15 Uhr wird eine Frau, die ein Kopftuch trägt, in der U-Bahn Linie U8 aus antimuslimischer Motivation von einem Mann beleidigt und bespuckt. Der Frau werden von einer mitfahrenden Person Taschentücher angeboten. Zwei weitere Frauen, die Kopftuch tragen und der Frau gegenüber sitzen, werden ebenfalls von dem Mann bespuckt.

30.07.2024 / Berlin-Kreuzberg Buslinie N8

Gegen 2.30 Uhr wird eine obdachlose Person, die sich auf den Boden gesetzt hat, in einem Bus der Linie N8 zwischen den Haltestellen Kottbusser Tor und Schönleinstraße, von zwei Männern mit dem Handy gefilmt und aus sozialchauvinistischer Motivation beleidigt. Nachdem sich die beiden Männer beim Busfahrer beschwert haben, tritt der Fahrer die Person und fordert sie auf, den Bus zu verlassen. Ein Passagier, der sich beschwert, dass der Busfahrer die obdachlose Person tritt, wird von dem Busfahrer auch aus dem Bus gewiesen.

22.06.2024 / Berlin-Kreuzberg

Eine Familie wird gegen 0.15 Uhr vor einem Imbiss in der Wrangelstraße von einer 44-jährigen Frau und einem 60-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Eine 53-jährige Angehörige der Familie wird von der 44-Jährigen geschlagen und verletzt. Die Polizei, die den Vorgang beobachtet hat, nimmt die Täter*innen fest.

Berliner Zeitung, 22.06.2024

19.06.2024 / Berlin-Kreuzberg

Ein 13-jähriger Junge stößt gegen 16.45 Uhr auf dem Gehweg in der Eylauer Straße versehentlich einen Mann an und entschuldigt sich bei diesem. Der Unbekannte verfolgt ihn und fragt ihn, ob er "Afrikaner" sei. Als der Junge dies bejaht, wird er von dem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen und bedroht. Der 13-Jährige wird verletzt.

Polizei Berlin, 21.06.2024

04.06.2024 / Berlin-Kreuzberg

Zwei Männer im Alter von 32 und 33 Jahren werden gegen 8.00 Uhr, nachdem sie eine Toilette eines Spätkaufs in der Oranienstraße verlassen, von einem 31-jährigen Mitarbeiter LGBTIQ*feindlich beleidigt. Die beiden Männer werden von dem Mitarbeiter mit einer Glasflasche gegen die Köpfe geschlagen und verletzt.

Polizei Berlin, 05.06.2024
Berliner Zeitung, 05.06.2024
queer.de, 06.06.2024

26.05.2024 / Berlin-Kreuzberg

Gegen 1.00 Uhr werden ein 20- und ein 21-jähriger Mann in der Adalbertstraße von zwei unbekannten Männern aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt und von einem mit Reizgas besprüht. Die Angegriffenen erleiden Verletzungen am Auge.

Polizei Berlin, 26.05.2024
queer.de, 26.05.2024

21.05.2024 / Berlin-Kreuzberg Buslinie 140

Ein 11-jähriger Junge wird gegen 17.10 Uhr in einem Bus der Linie 140 aus einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe von Jungen aufgrund von antischwarzem Rassismus beleidigt und geschlagen. An der Haltestelle Adalbertstraße flüchtet der 11-Jährige aus dem Linienbus auf die Fahrbahn und wird von einem vorbeifahrenden PKW erfasst. Der Junge wird durch den Aufprall verletzt und muss im Krankenhaus behandelt werden. Zeug*innen machen die Polizei auf ein 8-jähriges Kind aus der Gruppe aufmerksam.

Polizei Berlin, 22.05.2024
Tagesspiegel, 22.05.2024
Berliner Zeitung, 22.05.2024
rbb24.de, 22.05.2024
ReachOut

14.05.2024 / Berlin-Kreuzberg

Gegen 22.00 Uhr werden eine 22-Jährige Frau und ihre 23-jährigen Freundin an einer Kasse in einem Supermarkt in der Skalitzer Straße von zwei Männern aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Beim Verlassen der Filiale werden sie von den Männern verfolgt und mit einer Flasche und einer Eispackung beworfen und erneut transphob beleidigt. Die 22-Jährige wird verletzt.

Polizei Berlin, 15.05.2024

08.03.2024 / Berlin-Kreuzberg

Gegen 16.00 Uhr wird ein Mann in einem Café in der Falckensteinstraße von einem 31-jährigen Mann aus LGBTIQ*feindlicher Motivation beleidigt. Eine 29-jährige Zeugin mischt sich ein. Auch sie wird beleidigt, mehrfach gegen den Kopf geschlagen und verletzt.

Polizei Berlin, 09.03.2024

Angriffe in Berlin

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Chronik-2024

Definition Angriff/Gewaltat

Welche Angriffe/Gewalttaten werden von ReachOut als Monitoringstelle recherchiert, dokumentiert und statistisch ausgewertet?

Zusammenfassung

Um einen Angriff als extrem rechts, rassistisch, antisemitisch, gegen LGBTIQ* einzuordnen, stehen für ReachOut die Perspektiven und Wahrnehmungen der Betroffenen im Vordergrund. Darüber hinaus sollten weitere Anhaltspunkte zu den Tatumständen vorliegen. Zum Beispiel: Rassistische Beleidigungen, das Äußere der Betroffenen oder Bedro- hungen gegenüber politischen Gegner*innen im Vorfeld.
Weitere Kriterien für ReachOut sind die Art und Weise der Tat bzw. die spezifischen Tatumstände (unvermittelt, Opfer und Täter*innen kannten sich vorher nicht, etc.) und/oder die Einstellung der Täter*innen. Auch Bedrohungen und Nötigungen werden als Angriff definiert und gezählt. Sachbeschädigungen sind nur dann als Angriff zu werten, wenn dabei direkt Menschen gefährdet oder verletzt werden könnten (bspw. eine eingeworfene Scheibe, wenn sich in dem betreffenden Raum Menschen aufhalten oder aufhalten könnten) oder und wenn sie sich direkt oder indirekt gegen gezielt ausgewählte Personen (bspw. Politiker*innen, Engagierte gegen Rechtsextremismus) richten… Dagegen werden Gewaltdelikte im Sinne des Strafgesetzbuches wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Taten gegen Polizist*innen im Einsatz, Eingriff in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr von ReachOut nicht gezählt. Unsere Definition wurde gemeinsam mit den fachspezifischen Opferberatungen in den anderen Bundesländern entwickelt und ist die Grundlage für die Erfassung der Angriffe in einer gemeinsamen Datenbank. ReachOut benutzt für die berlinweite Chronik den Begriff „Angriff", der jedoch mit der Beschreibung der bundesweiten Beratungsstellen von "Gewalt" gleichzusetzen ist.

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